Nikolausbesuch gestern und heute
Wenn man mit Leuten aus der heutigen „Oma- und Opageneration“ spricht, erfährt man oft, dass in deren Kinderzeit der Besuch des Nikolaus eine oft schreckliche, prägende und vor allen Dingen schmerzhafte Erfahrung war.
Es gab damals die sogenannten „Ketten-Kloosen“, wilde Burschen, die meist ohne Nikolaus und vor allem ohne Bestellung die Häuser regelrecht heimsuchten.
Natürlich wurden die Ketten an den Mänteln nicht nur zur Geräuscherzeugung genutzt, sondern auch um die Kinder, die sich total verängstigt unter Tischen, Stühlen und Eckbänken versteckt hielten hervor zu „locken“.
Dies gibt es heute Gott sei Dank nicht mehr.
Allerdings gibt es auch heute noch Leute, die es lustig oder toll finden, hinter der „Tarnung“ des Nikolausgewandes über die Stränge zu schlagen.

Figur des hl. Nikolaus von Myra im Münster St. Nikolaus in Überlingen
Das Aufzeigen von Dingen die nicht so gut laufen (Kinder die nicht hören und solche die das Zimmer nicht aufräumen gibt es so ziemlich in jedem Haus) ist natürlich ein günstiger Nebeneffekt, aber das wichtigste ist doch das Lob und auch die (nicht zu üppigen) Geschenke.
Denn die Tradition des Nikolausbesuches liegt in der Legende der beschenkten Jungfrauen (siehe auch im Kapitel „Legenden die über den Heiligen Nikolaus erzählt werden, Ausstattung der drei Jungfrauen).
Deshalb wird der Heilige Nikolaus sehr häufig mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln dargestellt.

Figur des hl. Nikolaus von Myra in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Markdorf
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