Der heilige Nikolaus
Der heilige Nikolaus von Myra, so wie der beliebte Heilige eigentlich heißt, lebte in Lykien Kleinasien. Myra heißt heute Demre und liegt etwa 100 km südwestlich von Antalya.
Eigentlich ist über den Heiligen Nikolaus von Myra sehr wenig bekannt.
Sein Geburtsjahr wird je nach Quelle mit 270 oder 286 nach Christi Geburt angegeben. Auch über sein Sterbejahr sind sich die Forscher uneinig.
So kommen die Jahre 326, 345, 351 oder 365 in Frage.
Einig sind sich die Gelehrten über den Sterbetag, den 6. Dezember.
Er soll, nach dem seine Eltern sehr früh gestorben waren, von seinem Onkel erzogen, zum Priester ausgebildet und auch geweiht worden sein.
Da ihm seine Eltern ein erhebliches Vermögen hinterlassen hatten, konnte er mit diesem Geld sehr viele Arme unterstützen.
Später wurde Nikolaus zum Bischof von Myra gewählt.
Nikolaus wurde nach seinem Tod in einem Sarkophag in Myra beigesetzt.
Im Jahr 1.087 n. Chr, wurden die Gebeine des Heiligen von italienischen Kaufleuten „geraubt“, um sie vor eindringenden Seldschuken (antikes kleinasiatisches Volk im Gebiet der heutigen Türkei) zu schützen.

Zur Aufbewahrung der Gebeine wurde eine Wallfahrtskirche, die heutige Kathedrale von San Nicola erbaut.
Seither wird in jedem Jahr am 9. Mai, dem Tag an dem die Gebeine des Heiligen Nikolaus in Bari ankamen, ein großes Fest zu Ehren des heiligen Nikolaus gefeiert.
Die türkische Nikolaus-Stiftung fordert bis zum heutigen Tag die Rückgabe der Reliquien.

Seit dem 6. Jahrhundert n. Chr. wird der heilige Nikolaus in der orthodoxen Kirche verehrt.
Der Namenstag des Heiligen wird am 6. Dezember, in orthodox geprägten Ländern, in denen der julianische Kalender gilt, fällt dieser auf den 19. Dezember des gregorianischen Kalenders.
Der heilige Nikolaus ist der Nationalheilige von Russland, Kroatien, Serbien, Süditalien (hier im Besonderen die Stadt Bari) und Lothringen.
Er ist Schutzpatron der Seeleute, der fahrenden Händler, der Ministranten und allgemein der Kinder.
Aufgrund der vielen Legenden, die sich um den Heiligen ranken, gilt Nikolaus auch für Studenten, Kaufleute, Getreidehändler, Pfandleiher, Juristen, Apotheker, Schneider, Küfer, Fuhrleute, Salzsieder, Gefängniswärter, Drescher und Metzger als Patron.
Selbst Taschendiebe vertrauen auf Unterstützung des heiligen Nikolaus.
Die Patronate der See- und Kaufleute sind wohl Ursache dafür, dass Nikolaus-Kirchen meist in Hafenstädten oder in den Kaufmannsvierteln der Binnenstädte anzutreffen sind.

Stadtpfarrkirche Sankt Nikolaus in Friedrichshafen
(die Kirche ist nur etwa 100 Meter vom Bodensee entfernt)
In den Klosterschulen war es im Mittelalter üblich, dass sich die Kinder einen „Kinderbischof“ wählten, der den Erwachsenen sagen durfte, was sie aus Sicht der Kinder falsch machen.
Daraus entstand mit der Zeit die Tradition, dass St. Nikolaus die Kinder besucht und ihnen sagt, was sie gut oder schlecht machen.
Die Tradition, dass er auch Geschenke verteilt ist sicher der Legende von den beschenkten Mädchen zuzuschreiben.
Die auf dieser Seite dargestellten Agios Nikolaos Ikonen (Agios Nikolaos ist griechisch und bedeutet Heiliger Nikolaus) sind in der Agios Nikolaos Kapelle in Georgioupolis auf Kreta ausgestellt.

Zwei Bilder der Agios-Nikolaos-Kapelle in Georgioupolis, die auf einen aufgeschütteten Damm aus Vulkangestein den Hafen des Städtchens abschließt und dort die ankommenden Boote begrüßt, sowie auslaufende Boote unter den Schutz des heiligen Nikolaus stellt.
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